Der Aal



Aale könnte man auf den ersten Blick für Schlangen halten, die im Wasser leben. Aale sind Fische mit einem durchgehenden Flossensaum auf der Rückenseite und einem kürzeren auf der Bauchseite. Im Gegensatz zu fast allen anderen Fischen besitzen ihre Flossen keine Hartstrahlen. Erwachsene Weibchen können bis zu 150 cm lang und 6 kg schwer werden, Männchen erreichen nur 60 cm Länge. Solche Größen werden aber extrem selten erreicht, und schon ein Weibchen von einem Meter Länge ist ausgesprochen groß. Flussaale halten sich den größten Teil ihres Lebens im Süßwasser auf. Sie werden bis zu 16 Jahre alt.


Aale schlüpfen im Atlantik. Etwa drei Jahre brauchen diese Larven, um von der Sargassosee an die europäischen Küsten zu gelangen. Während man früher annahm, dass sie sich dabei passiv vom Golfstrom tragen lassen, weiß man heute, dass die Larven aktiv schwimmen.



Weibliche Tiere werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif, männliche bereits in einem Alter von sechs bis neun Jahren. Zum Ablaichen wandern die Tiere im September/Oktober aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren.
Dabei werden innerhalb eines Jahres teilweise Strecken von über 5000 Kilometern ohne Nahrungsaufnahme gegen den Golfstrom zurückgelegt.


Aale sind insbesondere in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Sie ernähren sich vorwiegend von Würmern, (Klein-)Krebsen, Insektenlarven etc., aber auch von Fischlaich und Fischen. Kleinfische werden aktiv im Mittelwasser und an der Wasseroberfläche gejagt. Dabei entpuppt sich der Aal als geschickter Jäger.



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